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Wir können wieder Ausflüge machen
Wieder deutlich mehr Lebensqualität
Ingrid Brings ist seit 2007 an Morbus Parkinson erkrankt. Als sie vor der Frage steht, auf die Behandlung mit einer Medikamentenpumpe zu wechseln, ist sie zunächst unsicher. Die Spezialisten der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation am Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien können die 82-jährige Kölnerin überzeugen. Heute freut sie sich über ein Plus an Lebensqualität.
„Beim Schreiben hing mein Arm manchmal förmlich in der Luft und wollte nicht so, wie ich wollte“, erinnert sich Ingrid Brings. Der Orthopäde äußert den Verdacht auf Parkinson. „Das war für mich, als ob die Welt untergeht“, beschreibt die damals 69-Jährige. „Ich hatte bei anderen gesehen, wie die Erkrankung verlaufen kann und hatte Angst.“ Nach weiteren Untersuchungen bestätigt sich die Diagnose. „Sechs Jahre ging alles noch recht gut“, berichtet die Kölnerin.
Der Verlauf beginnt langsam
Dann nehmen ihre Beschwerden schleichend zu. „Ende 2013 traten die ersten sogenannten ‚Überbewegungen‘ auf. Manchmal war mein ganzer Oberkörper in Bewegung und die Arme schlenkerten unkontrolliert hin und her. An anderen Tagen waren meine Muskeln so steif, dass ich keine Gabel halten konnte. Mein Mann musste mir in vielen alltäglichen Situationen helfen.“

Die folgenden Jahre sind geprägt von Therapieanpassungen, einem Arztwechsel, einer stationären Komplextherapie. Doch nach und nach verstärken sich die Beschwerden. Ingrid Brings ist zunehmend weniger mobil, Schluckbeschwerden treten auf. Im Juni 2019 kommt es dann zum „großen Knall“, wie die 82-Jährige sagt: Sie stürzt und zieht sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. „Nach der Operation kam ich zur Neurologischen Frührehabilitation in das St. Marien-Hospital. Dort habe ich ein strammes Therapieprogramm absolviert, mit Übungen für Kraft, Körperhaltung, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und sicheres Gehen. Vieles hat geklappt und manchmal war ich guten Mutes. Aber es gab auch dunkle Stunden, in denen ich dachte ‚Das wird nichts mehr.‘“
Frühzeitig handeln: Therapien bei fortgeschrittenem Parkinson
Mit der Zeit wirken die Tabletten nicht mehr zuverlässig, eine bei fortgeschrittener Erkrankung typische Entwicklung. Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation des St. Marien-Hospitals, schlägt die Behandlung mit einer Medikamentenpumpe vor. „Wenn die Parkinson-Therapie mit Tabletten nicht mehr gut hilft, gibt es weitere Möglichkeiten“, erklärt die Neurologin. „Eine davon ist die Duodopa-Pumpe. Sie gibt ihren Wirkstoff über eine Sonde direkt in den Dünndarm ab, sodass er gleichmäßig wirken kann. Viele unserer Patienten profitieren von dieser Therapie, vor allem, wenn sie rechtzeitig beginnt. Fast immer lassen sich bestehende Fähigkeiten erhalten oder sogar verbessern.“ Ingrid Brings steht der Idee zunächst skeptisch gegenüber. „Aber da es keine Alternative gab, habe ich Ende 2019 beschlossen, es mit der Pumpe zu probieren.“
Neue Möglichkeiten: Mit der Pumpe mobiler
Im St. Marien-Hospital wird die Wirkung der Therapie vorab über eine Nasensonde getestet. Zu Funktion, Pflege und dem Umgang mit der Pumpe werden Ingrid Brings und ihr Mann ausführlich beraten. „Ich fühlte mich gut betreut und das Legen der Sonde verlief reibungslos“, berichtet sie. Tagsüber geht es mir nun besser, die Überbeweglichkeit ist weg und ich bin nicht mehr ganz so steif.“ Problematisch bleiben die Nächte. Unruhige Beine rauben ihr den Schlaf und sie ist froh, wenn der Morgen anbricht „Nach einer Weile kann ich dann alleine aufstehen, ins Bad gehen und mich fertigmachen.“
Alle drei Monate ist sie zur Kontrolle im Krankenhaus. Dr. Pape ist mit dem Therapieverlauf zufrieden. „Je früher Betroffene diese Behandlung beginnen, umso besser ist die Wirkung. Frau Brings hat leider erst spät von der Duodopa-Pumpe erfahren, ihre Parkinson-Erkrankung war schon relativ weit fortgeschritten, als sie zu uns kam. Doch auch dann lässt sich eine Verschlechterung noch deutlich verlangsamen.“
Ingrid Brings würde sich wieder für die Pumpe entscheiden. „Eine bessere Beweglichkeit am Tag und nicht mehr ständig daran denken zu müssen, die Tabletten pünktlich einzunehmen, das ist ein echter Gewinn“, so ihre Bilanz. „Mein Mann und ich unternehmen auch wieder etwas. Kürzlich waren wir zum Beispiel in der Eifel. Ohne die Pumpe wäre an eine solche Tour wohl gar nicht mehr zu denken.“ Andere Betroffene möchte sie motivieren, sich Therapiemöglichkeiten bei fortgeschrittenem Parkinson nicht zu verschließen. „Wichtig ist, dass man keine falschen Erwartungen hat. Die Pumpe ist kein Wundermittel. Aber sie kann die Lebensqualität verbessern.“